Birne

Birnen

Nach dem Apfel ist die Birne der wohl am häufigsten angebaute Obstbaum in Deutschland. Gründe für die Beliebtheit der Birnen gibt es viele: Birnen sehen attraktiv aus, Birnenbäume liefern mit der Zeit hohe Erträge und vor allem: Birnen schmecken einfach gut. Es gibt viele Birnensorten, allen gemein ist der beliebte Birnengeschmack. In unserem Hausgarten nutzen wir zur Zeit die Birnensorten Gute Luise, Williams Christbirne und Conference. Birnen schmecken roh am besten, es gibt jedoch viele weitere Verarbeitungsmöglichkeiten, wenn die Birnenernte üppig ausfällt: Birnenkompott einwecken/einkochen für den Winter, Birnengelee, Birnenmarmelade, Birnensaft, Birnenpüree …

Generell passen Birnenbäume in jeden Garten.Wie bei den Apfelbäumen unterscheidet man Hochstamm und Halbstamm oder Viertelstamm/Spindelbusch bzw. Busch hinsichtlich der zu erwartenden zukünftigen Größe des Birnenbaums. Will man einen nicht so großen Birnenbaum haben, wählt man eine schwächer wachsende Unterlage (gemeint ist die Wurzel), auf welche die Baumschule dann die gewünschte Birnensorte aufveredelt. Übliche Birnenunterlagen sind Birnensämling (für große Birnenbäume) oder Quitte (für kleinere Birnenbäume). Viertelstamm, Spindelbusch und Busch sind für kleine Bäume, Halb- und Hochstamm für größere.

Birnen mögen es im allgemeinen wärmer als Äpfel. Eine südliche oder östliche Lage tut ihnen also auf jeden Fall gut und stärkt die Birnenbäume gegen Birnenkrankheiten. Auch wird die Birnenernte dann wahrscheinlich im Durchschnitt üppiger ausfallen, mit größeren Früchten. Berücksichtigen Sie bei der Pflanzung des Birnenbaums die zu erwartende zukünftige Größe, so dass genügend Platz zu benachbarten Pflanzen, anderen Obstbäumen und Haus, Zaun etc. bleibt. Bei der Pflanzung von Birnenbäumen halten wir uns wie bei anderen Obstbäumen nicht an die Empfehlung das Pflanzloch doppelt so gross zu machen wie der Wurzelballen gross ist, wenn das Pflanzloch so gross ist wie der Wurzelballen, reicht das unserer Erfahrung nach völlig. Schliesslich wachsen die Wurzeln des Obstbaums später ohnehin in alle Richtungen. Auch muss man bei der Pflanzung nicht viel Dünger geben, etwas Kompost genügt völlig. Die ersten Tage sollte man schon regelmäßig gießen, bis der Birnbaum angewachsen ist, allerdings mehrmals täglich selbst bei Regen, wie oft angegeben, halten wir für übertrieben. Bei Regen giessen wir auch bei der Pflanzung keinen Obstbaum. Zuviel Wasser und Dünger verwöhnen und verweichlichen den Baum nur und er wird süchtig danach und pflegeintensiv, was wir nicht wollen.

Auch beim Schnitt des Birnenbaums sollte man nicht übertreiben. Jedes Jahr muss man nicht schneiden, man schneidet sich nur die Fruchttriebe weg, es genügt wie bei allen Obstbäumen, die Krone ab und zu auszulichten, so dass die Birnen gut von der Sonne beschienen werden, gross und saftig werden und der Birnbaum seine schöne Form behält. Wenn der Birnenbaum einen schönen warmen sonnigen Standort hat, wird er im Laufe der Jahre immer größer und der Ertrag steigt von Jahr zu Jahr.

Einziges ernsthaftes Problem ist eine Birnenkrankheit, die sich in den letzten Jahren in Europa ausgebreitet hat, weil viele Hobby- und Kleingärtner Wacholder in ihren Gärten haben: Der Birnengitterrost. Besonders junge Birnbäume können von dieser Krankheit stark befallen werden und dann viele Blätter und Früchte verlieren. Eingegangen ist bei uns an dieser Krankheit noch kein Birnenbaum, aber der Ertrag wird bei jungen Bäumen schon stark gemindert und besonders schön sehen die gelblich-rötlich orangenen Flecken und späteren Sporenherde auch nicht aus. Früher gab es diese Birnenkrankheit kaum, denn in den früheren Nutzgärten gab es kaum Wacholder. Der Erreger des Birnengitterrostes, ein Pilz, lebt nämlich in Symbiose (Lebensgemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen) mit Wacholdern, die als Zwischenwirt dienen. Es genügt, wenn der nächste Wacholder 500 oder 1000 Meter entfernt ist, und da es heutzutage in fast jedem Garten irgendeinen Wacholder gibt, konnte sich der Birnengitterrost gut verbreiten und ist heute auf vielen Birnenbäumen anzutreffen.

Im Frühjahr werden Sporen dieses Pilzes durch Wind von Wacholdern auf die Blätter der Birnenbäume transportiert, die Birnenblätter werden infiziert, nach kurzer Zeit sieht man rötlich-orangene Flecken, die mit der Zeit größer werden. Im Sommer/Herbst entstehen an den Blättern dann wulstige Gebilde, aus denen dann wieder neue Sporen (Wintersporen) freigesetzt werden, die dann wieder Wacholder befallen. Dieser Kreislauf wiederholt sich Jahr für Jahr und – glücklicherweise – müssen die Birnenblätter jedes Jahr neu infiziert werden. Wir haben beobachtet, dass bei warmem Frühjahr der Befall geringer ist, weil die wärmeliebenden Birnenbäume dann bessere Abwehrkräfte gegen den Birnengitterrost haben. Abhilfe oder Linderung können natürliche biologische [amazon_textlink asin=’B004NG2RJO’ text=’Pflanzenstärkungsmittel’ template=’ProductLink’ store=’biohausgarten-21′ marketplace=’DE’ link_id=’a9377469-326c-11e7-91f5-89edcaa74c54′] schaffen, welche die Pflanze von innen stärken und die Spannung der Blattoberfläche erhöhen (mehrfache Behandlung im Frühjahr, wenn die Knospen schwellen, vor dem Blattaustrieb). Chemische Mittel verbieten sich im biologischen Hausgarten.

Birnen lassen sich nicht lange lagern. Der optimale Erntezeitpunkt ist, wenn die Birnen langsam weich werden (August-Oktober, je nach Sorte). Man kann auch warten, bis sie herunterfallen, dann sollte man allerdings den Garten täglich aufsuchen, da reife Früchte schnell verderben. Am besten, die Birnen nacheinander roh essen, so sind sie am besten. Oder als Birnensaft oder Birnenkompott.

Gute Birnensortem, die wir empfehlen können, sind z.B. Concorde, Conference, Gute Luise oder Gellerts Butterbirne.