Um Wein und Weintrauben ranken sich viele Geschichten und Mythen. Weintrauben waren noch im vorigen Jahrhundert nur wenigen Begüterten vorenthalten, dies lag auch daran, dass die meisten Menschen sehr arm waren und kein Land besaßen. Weintrauben gibt es in vielen Sorten, und es ist überhaupt kein Problem, sie biologisch anzubauen. Gerade im eigenen Hausgarten möchte man die Weintrauben giftfrei genießen und das ist auch kein Problem, wenn man sie nicht in riesigen Monokulturen anbaut und schon bei der Sortenwahl Vorkehrungen trifft.
Eine besonders interessante Sorte ist die Erdbeertraube (Uva Fragola), die meist unter dem Namen vertrieben wird. Diese Sorte wächst sehr kräftig und ist sehr robust gegen Frost. Aber besonders toll ist, dass sie ein leckeres Walderdbeeraroma hat. Aus dieser Sorte wird der vielen Italienurlaubern bekannte Erdbeerschaumwein hergestellt!
Bei dieser Sorte sieht auch der Austrieb und die Blattfarbe mit dem rötlichen Ton sehr dekorativ aus. Die Blätter werden sehr groß, genauso wie die Trauben, so dass der Zaun zum Nachbarn schnell und großflächig zuwächst.
Wein mag es bekanntermaßen warm, man sollte im Garten also eine südliche Lage bevorzugen. Sogar in Norddeutschland können Bioweintrauben mit gutem Erfolg angebaut werden, wenn man dem Wein einen guten, etwas geschützen Platz im Hausgarten gibt. Da Wein eine Kletterpflanze ist, benötigt er eine Kletterhilfe, z.B. einen Zaun, bei uns wächst er an einem Zaun, der sich wiederum vor einer Mauer befindet.
Sie können Weinpflanzen käuflich erwerben oder sich bei Bekannten Stecklinge schneiden, wenn Sie da eine besonders interessante Weinsorte gesehen haben, die Sie durch Stecklinge vegetativ vermehren möchten. Da manche Weinsorten empfindlich gegen Mehltau sind, empfiehlt es sich, bei den Weinpflanzen eine Sorte zu erwerben, die gegen Mehltau resistent oder widerstandsfähig ist. Auch bei der Frosthärte gibt es Unterschiede, es gibt heute jedoch genügend robuste Sorten, die auch mehltauresistent sind.
Wein mag es warm und trocken, jedoch sollte der Boden die Feuchtigkeit dennoch gut halten können (ideal sind Lehmböden), so dass die Wurzeln der Weinpflanzen nicht austrocknen, besonders in der ersten Zeit nach der Pflanzung. Danach können Weinstöcke lange Wurzeln entwickeln und sich selbst gut versorgen. Während der Fruchtreife nicht zu viel gießen, da die Weintrauben in dieser Phase eher trockenen Boden bevorzugen.
Sollten die Weintrauben während der Fruchtreife zu sehr von ihren eigenen Blättern beschattet werden, können Sie einige Blätter entfernen, aber nicht alle. Dann können die Weintrauben gut ausreifen und bekommen keinen Sonnenbrand.
Je nach Sorte und Standort erfolgt die Weinlese in der Regel im September/Oktober, kurz vor oder kurz nach den ersten Nachtfrösten können die Weintrauben dann geerntet werden.
Eiswein wird sogar erst im tiefsten Winter geerntet (November bis in den Februar). Die Temperatur muss hierzu mehrere Stunden lang unter minus 7 Grad fallen, was in Weinbaugebieten in manchem Winter gar nicht passiert. Die Weinbauern pokern dabei mitunter hoch, weil sie mit dem Eiswein sehr gute Preise erzielen können. In unserem Hausgarten sollten wir auf solche Experimente mit unseren kostbaren Weintrauben verzichten.
Am besten schmecken die Weintrauben frisch. Wer genug erntet, kann sich auch selbst an der Weinherstellung versuchen oder daraus Traubensaft herstellen.
Erdbeetraube Uva Fragola:
Reife Weintrauben im September: