Es ist kaum vorstellbar, dass es selbst zur kältesten Jahreszeit blühende Pflanzen gibt. Tatsächlich existieren sogar einige davon, so dass wir auch im Winter nicht auf Blumen und Blüten verzichten müssen. Die Winterblüher sind daher sehr wertvoll für uns.
Wichtige winterblühende Pflanzen:
Sehr dekorativ ist zum Beispiel die Zaubernuss (Hamamelis), die es z.B. in den Farben gelb und rot gibt.
Ebenfalls sehr interessant ist der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum), der eine Kletterhilfe benötigt. Selbst an den kältesten Tagen kann man bei dieser interessanten Winterblume gelbe Blüten sehen, die manchmal knospig geschlossen oder geöffnet sind.
Der Winterjasmin ist eine Kletterpflanze und kann sich sehr ausbreiten, wenn er nicht regelmäßig beschnitten wird und nicht genügend Platz zur Verfügung steht. Dafür öffnet er im tiefsten Winter für uns seine gelben Knospen und sorgt für interessante Farbtupfer selbst bei Schnee und Eis. Wenn seine Zweige mit dem Erdboden in Kontakt kommen, wurzeln sie an und es entstehen neue Pflanzen.
Das Blaukissen ist eigentlich kein Winterblüher, aber in milden Wintern kann es passieren, dass die Staude selbst im Januar ihre hübschen blauen Blüten öffnet! Normalerweise tut die Pflanze das jedoch im Frühling, wenn der Winter normal verläuft. Die Pflanze mag wärmende Steine und bildet schöne Polster.
Der eigentlich bekannteste Winterblüher ist das Schneeglöckchen. Je nach Standort, Sorte und Winter können wir es schon ab Januar bewundern, sonst auch erst im März. Wie der Name schon sagt, blüht es auch direkt im Schnee.
Der Winterling (Eranthis) ist ebenfalls ein typischer Winterblüher, der aus dem Mittelmeerraum zu uns gebracht wurde. Er blüht meistens schon im Februar und das dann oft in großen Massen. Wenn im Winter die Temperatur über 10-12 Grad steigt, lockt er die ersten Bienen an und liefert dann bereits Pollen und Nektar. In der Türkei werden jährlich Millionen von Winterling-Knollen in freier Natur gesammelt und z.B. in Mitteleuropa an Hobbygärtner verkauft.
Eine sehr interessante Pflanze für den Winter ist der Zierkohl, der violett oder weiß im Winter ein hübsches Bild abgibt. Er verträgt einiges an Frost und er ist nicht nur hübsch – man kann ihn als Gemüse sogar essen! Das Bild hier wurde in der Dämmerung aufgenommen und ist daher etwas dunkel. Der Zierkohl ist kein Winterblüher, da die Farbe von den Blättern her stammt, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.
Rosen im Winter? Abgesehen davon, dass die echten Rosen in milden Wintern immer länger durchhalten (in diesem Jahr habe ich selbst im Januar/Februar noch echte Rosenblüten gesehen), so ist die Christrose (Schneerose – Helleborus niger) ein echter Winterblüher. Sie blüht je nach Wetter zwischen Dezember und Mai. Die Christrose stammt aus dem Alpenraum und ist auch in Bayern heimisch. Es gibt weiße, rötlich und lilafarbige Sorten. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet werden die Blätter durch Schnee geschützt, da sie frostempfindlich sind. Im Garten werden die Blätter oft braun, wenn es kalt ist und kein Schnee liegt. Die Pflanze mag durchaus einen schattigen Standort und fühlt sich unter einem Gehölz oder Strauch wohl.
Auch die Haselnuss ist ein Winterblüher, auch wenn die Blüten nicht sehr spektakulär sind. Aber dafür wachsen aus den Winterblüten später schmackhafte und gesunde Haselnüsse heran. Eine besonders interessante Form der Haselnuss ist die Korkenzieher-Haselnuss, deren Stämme und Zweige in korkenzieherartig verdrehter Weise wachsen. Diese Haselnuss-Sorte entstand um 1900 in England wahrscheinlich als spontane Mutation.
Selbst im tiefsten Winter kann man in schneefreien Zeiten überall einen unscheinbaren Winterblüher finden, meist auf Wiesen. Das Gänseblümchen existiert in reinweißer Form oder mit weiß-violetten Blüten, aus denen dann die großblütigen Garten-Gänseblümchen gezüchtet worden sind, die viel größere Blüten haben, aber deutlich weniger winterhart sind.
Hier eine kleine Gruppe weiß-violetter Gänselblümchen. Der lateinische Name lautet Bellis perennis. Aus diesen Gänseblümchen wurden die bekannten großblumigen Bellis-Gartenarten gezüchtet.
Ein weiterer Winterblüher ist die Mahonie (mahonia aquifolium). Dieser hübsche Strauch blüht gelb mitten im Winter. Dieses schöne Exemplar haben wir in Erlangen im Februar gesichtet.
Die rotblühende Zierquitte (Chamomelis) im Februar. Die Hauptblüte steht noch bevor. Später werden daraus gelbe Früchte wachsen, die man aus Heckenbepflanzungen, Parks usw. kennt.
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