Zuckerfrei

Zuckerfrei leben und trotzdem Süßes genießen

Um es voranzuschicken: Wir möchten niemandem vorschreiben, wie er zu leben hat, was er zu essen hat usw. Wir möchten einfach darstellen, wie wir zu der Entscheidung gekommen sind, auf herkömmlichen Zucker in unserer Ernährung weitgehend zu verzichten und dennoch leckere süße Sachen zu essen und auch selbst herzustellen. Es ist auch klar, dass ein gelegentlicher Konsum von Zucker bzw. Kuchen, Süßigkeiten, zuckerhaltigen Speisen und Lebensmitteln nicht zu den weitreichenden Folgen führt, welche ein exzessiver Genuss von Zucker nachweislich hat.

Ich bin zum Thema zuckerfrei leben durch die bekannte Zahnproblematik gekommen, welche durch den Konsum von Süßigkeiten, Kuchen, zuckerhaltiger Schokolade, Limonaden, Bonbons usw. entsteht. Zahnschmerzen, Karies bis hin zum vollständigen Verlust vorher gesunder Zähne, verbunden mit extrem teuren Zahnarztrechnungen für Brücken, zwei Implantate, Wurzelspitzenresektionen, Füllungen, Bohren, Spritzen usw. Dazu enormer Zeitverbrauch im Wartezimmer und beim Zahnarzt selbst sowie teilweise unerträgliche Schmerzen.

Und das alles nur wegen des Zuckers. Man muss wissen, dass für all die Zahnprobleme (Karies, Parodontose und die daraus resultierenden Folgen) hauptsächlich das Bakterium Streptococcus mutans verantwortlich ist, welches sich von Zucker in unserem Mund ernährt und sich bei Vorhandensein von Zucker hervorragend weitervermehrt.

Sehr detalliert hat all diese Zusammenhänge ein Zahnarzt in dem hervorragenden Buch: “Zahnarztlügen: Wie Sie Ihr Zahnarzt krank behandelt” dargestellt, das ich jedem nur ans Herz legen kann. Selten habe ich ein so gut recherchiertes Buch über die Folgen von Zuckerkonsum hinsichtlich Karies, Parodontose usw. gelesen. Die Folgen von Karies und Parodontose gehen dabei weit über den “bloßen” Zahnverlust hinaus. Die Universität Innsbruck hat z.B. Zusammenhänge zwischen Parodontose und Herzkrankheiten nachgewiesen.

Abgesehen von den Zahnproblemen führt ein hoher Zuckerkonsum zu weiteren Problemen wie Diabetes, Übergewicht bis hin zum Herzinfarkt. Der Fernsehsender Arte hat hierzu erst kürzlich eine hervorragende Reportage gesendet, siehe hier:

Cholesterin, der große Bluff

Die Zuckerindustrie unterstützte schon in den 60er Jahren Studien, um den Zucker aus dem Fokus zu nehmen und allein das Cholesterin für Herzerkrankungen verantwortlich zu machen. Hierfür wurden berühmte Universitäten benutzt, um die Mär vom bösen Cholesterin salonfähig zu machen und vom eigenen Produkt abzulenken. Millionen Menschen auf der Welt messen täglich ihren Cholesterinspiegel und nehmen cholesterinsenkende Medikamente ein. Nach dieser Arte-Reportage wahrscheinlich umsonst.

Denn das Problem scheint nicht beim Cholesterin, sondern eher beim Zucker zu liegen.

Und die Schwelle für den Schaden ist gering. Die WHO hat die empfohlene Menge täglichen Zuckerkonsums auf 25 Gramm gesenkt. 25 Gramm sind schnell erreicht. Eine 100 Gramm-Tafel Vollmilchschokolade enthält bereits 55 Gramm Zucker, bei Limonaden genügt oft bereits eine Flasche, um dieses Limit zu überschreiten. Fertigprodukte, Salatsaucen und vieles mehr enthalten versteckten Zucker in nicht unerheblicher Menge. Selbst Obst enthält viel Zucker, wobei bei rohem Bio-Obst die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe den Zucker natürlich mehr als überkompensieren. Bei Fruchtsaft und Kompott sieht das schon etwas anders aus.

Aus diesem Wissen heraus kaufen wir keinen Zucker mehr und auch keine stark zuckerhaltigen Nahrungsmittel. Alternativen gibt es genug. Damit möchten wir uns auf dieser Seite beschäftigen. Von umstrittenen Süßstoffen wie Aspartam, Acesulfam, Saccharin etc. raten wir ab. Die langfristigen Folgen dieser Chemieprodukte sind unabsehbar und diese Stoffe stehen bereits im Verdacht, bestimmte gesundheitliche Probleme zu verursachen.

Zum Einstieg empfehlen wir Ihnen, unseren Artikel

Schokolade ohne Zucker selbst herstellen

zu lesen.

Wir werden uns auf dieser Seite weiter mit dem Thema “Zuckerfrei” beschäftigen und mit Euch über gesundheitlich unbedenkliche Süßungsmittel aus der Natur diskutieren. Für uns sind Ahornsirup, Kokusblütensirup. Apfeldicksaft, Honig, Rohrohrzucker usw. keine akzeptablen Alternativen, da diese Produkte ebenfalls aus reinem Zucker bestehen, selbst wenn sie biologisch hergestellt werden.

Im Moment kommen für uns lediglich Xylit, Erythrit und Stevia in Frage. Zwei Hinweise: Xylit, Erythrit und Stevia sind zwar teurer als Zucker, aber erstens braucht man insbesondere bei Stevia sowie auch bei Erythrit viel geringere Mengen als bei Zucker und zweitens überwiegen die gesundheitlichen Vorteile bei weitem. Xylit und Stevia wirken sogar gegen Kariesbakterien, hierzu gibt es fundierte wissenschaftliche Studien, siehe hier zu Xylit und hier zu Stevia.

Man kann auch geringere Mengen kaufen als in den Bezugsquellen-Links, aber dann bezahlt man erstens für die Versandkosten im Verhältnis mehr und zweitens ist der Preis pro Gramm/Kilogramm dann erheblich höher. Im Supermarkt sind die Preise deutlich höher und man bekommt bei Stevia dort z.B. oft scheinbar preisgünstige Mischungen mit Maltodextrin, von denen wir abraten (karieserzeugend)!

Xylit hat den Vorteil, dass es eine günstige Konsistenz hat und im Prinzip 1:1 wie Zucker verwendet werden kann, z.B. beim Backen, Marmeladenherstellung usw. Es hat weniger Kalorien als Zucker. Stevia (wir bevorzugen reine Stevioside in niedriger Dosierung) und Erythrit sind praktisch kalorienfrei, zum Backen schwierig zu dosieren.

Gern tauschen wir mit Euch zu diesem Thema Erfahrungen aus!