Kräuter

Kräuter: Petersilie

Kräuter im Hausgarten

Kräuter gehören wegen ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in jeden Hausgarten, zumal sie relativ wenig Platz brauchen und in der Regel anspruchslos sind. Sie bereichern die Küche in unübertrefflicher und unentbehrlicher Art und Weise, kaum ein Gericht ist ohne Kräuter denkbar, am besten frisch oder auch getrocknet. Sie enthalten zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, ätherische Öle und sekundäre Pflanzenstoffe. Kräuter haben durch zahlreiche bioaktive Wirkstoffe eine Schlüsselbedeutung in der Volksmedizin. Gegen viele kleine Wehwehchen des Alltags können Heilkräuter kostengünstig und zudem hochwirksam eingesetzt werden. Viele Präparate der Apotheken enthalten Heilkräuter wie Salbei, Thymian, Melisse, Baldrian, Johanniskraut u.a., darum sollte man diesen und anderen Kräutern einen würdigen Platz im Hausgarten gewähren. Diese tollen Pflanzen werden den Arzt nicht in jedem Falle ersetzen können, wenn man sich jedoch z.B. die Erfolge der Traditionellen Chinesischen Medizin anschaut, kann man erahnen, dass sicher nicht jedes synthetische Medikament nützlich ist, langfristige Wirkungen manchmal nicht absehbar sind, wohingegen das Wissen über die medizinische Nutzung von Heilkräutern teilweise seit Tausenden von Jahren existiert, wenn man auch sicher nicht alles mit Kräutern heilen kann.

Biokräuter werden natürlich weder mineralisch gedüngt noch mit sogenannten Pflanzenschutzmitteln (was für ein irreführender Begriff) behandelt. Dies ist absolut überflüssig. Nicht zuletzt durch zahlreiche ätherische Öle und Aromastoffe werden Kräuter bei Kultur im Freien ohnehin selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Im Biolandbau ist mineralische Düngung unzulässig, bei Kräutern würde durch die meist sehr stickstofflastigen Kunstdünger ein mastiges Wachstum vor allem der Blätter erzeugt werden, was dann zu Lasten des Aromas und damit des Geschmacks der Speisen gehen würde, mit denen die Kräuter gewürzt werden. Bei der Verwendung als Heilkräuter würde der Gehalt an Wirkstoffen reduziert werden. Nichtsdestotrotz freuen sich Kräuter natürlich jedes Jahr über frischen Kompost, damit ist der Düngung Genüge getan, zudem ist Mischkultur immer von Vorteil.

Es gibt einjährige, zweijährige und mehrjährige (ausdauernde) Kräuter. Einjährige Kräuter stammen meist aus warmen Ländern und erfrieren, sobald es kalt bei uns wird, wie Bohnenkraut (satureja hortensis), Dill (anethum graveolens), Majoran (origanum majorana), Basilikum (ocimum basilicum), Borretsch (borago officinalis), Kerbel (anthriscus cerefolium), Kapuzinerkresse (tropaeolum majus), Kamille (matricaria chamomilla) u.a. Wie bei vielen anderen Pflanzen sind jedoch die Samen sehr frostbeständig. Dill zum Beispiel sät sich immer wieder aus, so daß man dieses Kraut immer hat, wenn man es einmal ausgesät hat.

Zweijährige Kräuter zeichnen sich dadurch aus, dass sie den ersten Winter überstehen und im zweiten Jahr blühen. Nach der Samenbildung sterben sie dann ab und säen sich an Ort und Stelle erneut aus. Natürlich kann man die Samen auch aufheben und dort wieder aussäen, wo man es für zweckmäßig hält. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Petersilie (Petroselinum crispum, kraus und glatt) und Kümmel (carum carvi).

Die übergroße Mehrzahl der Kräuter ist mehrjährig, was den Hausgärtner freut, muss er diese Kräuter doch nicht jedes Jahr neu aussäen. Diese Kräuter geben sich mit ein bißchen Kompost jedes Jahr zufrieden und stehen uns viele Jahre zur Verfügung. Hierzu gehören zum Beispiel: Thymian (thymus vulgaris), Salbei (salvia officinalis), Oregano (origanum vulgare, Dost), Johanniskraut (hypericum perforatum), Estragon (artemisia dranunculus), Schnittlauch (allium schoenoprasum), Liebstöckel (levisticum officinale, Liebstock, Maggikraut), Rosmarin (rosmarinus officinalis, Kübelkulturempfehlenswert, da noch nicht jeder Winter überstanden wird), Lorbeer (laurus nobilis, Kübelkultur empfehlenswert, da noch nicht jeder Winter überstanden wird), Beifuß (artemisia vulgaris), Wermut (artemisia absinthum), Bärlauch (allium ursinum), Waldmeister (galium odoratum), Pfefferminze (mentha piperita), Melisse (melissa officinalis) u.a.

Bärlauch (Allium ursinum)
Bärlauch (Allium ursinum)

Man sollte sich bei allen Kräutern über wichtige Faktoren wie Wasserbedarf, bevorzugter Boden (kalkhaltig oder kalkfliehend), karg oder humos, trocken oder feucht usw. informieren. Wie die meisten Pflanzen mögen Kräuter Sonne.