Ackerbohne

Ackerbohnensamen

Kaum bekannt und dennoch ein aus mehreren Gründen wunderbares Gemüse – die Ackerbohne (Vicia faba), auch unter den Namen Dicke Bohne, Saubohne, Puffbohne oder Pferdebohne bekannt.

Dieses uralte Gemüse ist heute zu Unrecht nahezu in Vergessenheit geraten. Im Supermarkt sind Ackerbohnen kaum zu bekommen, manche werden sie von der Speisekarte griechischer Restaurants kennen, wo sie meist Dicke Bohnen heißen und als schmackhaftes Gemüse z.B. mit Schafskäse serviert werden.

Geernet und gegessen werden dabei nur die unreifen Samen, solange sie noch grün sind. Die Schoten, in denen sich die Samen befinden, sind von harter pergamentartiger Natur und ungenießbar.

Die Ackerbohne ist mit den bekannten Gartenbohnen nicht verwandt, sie gehört zu den Wicken, wie man auch schon am lateinischen Namen Vicia faba erkennen kann.

Die Ackerbohne ist ein ganz tolles Gemüse, das einige Vorzüge bietet:

sehr früher Anbau möglich (schon ab Februar kann gesät werden, wenn der Boden nicht gefroren ist)
– sehr gute Frosthärte
Mehrfachnutzung des Beetes und Mischkultur mit anderem Gemüse oder Kräutern möglich
– versorgt den Boden mit Stickstoff (Leguminose)
sehr schmackhafte Samen, platzsparender unkomplizierter Anbau

Der Reihe nach:

Welches Gemüse kann man schon im Februar im Freiland säen, falls der Boden nicht gefroren ist? Die Ackerbohne ist das einzige Gemüse, das man so früh säen kann. Die Keimlinge werden etwa nach einem Monat erscheinen, je nachdem, wie warm und sonnig das Frühjahr beginnt. Man kann in Reihen säen, wenn man es ordentlich mag oder einfach quer durcheinander, wobei man jeder Pflanze genügend Platz geben sollte.

Die jungen Ackerbohnen vertragen Fröste im Frühjahr oder Spätwinter problemlos – im Gegensatz zu normalen Gartenbohnen.

Da die Pflanzen relativ wenig Platz benötigen und außerdem früh heranwachsen, eignet sich die Ackerbohne  hervorragend zur Mehrfachnutzung der Beete – sowohl gleichzeitig in Mischkultur mit anderen Pflanzen als auch nacheinander, da man das Beet nach der Ernte im Mai/Juni noch einmal für anderes Gemüse benutzen kann (z.B. Salat oder Rosenkohl).

Dabei kommt noch hinzu, dass die Ackerbohne eine Leguminose ist. Das heißt, die Pflanze ist in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu entnehmen und in ihren Wurzeln zu speichern. Damit erübrigt sich jede mineralische Düngung. Im Gegenteil, nach der Ernte werden die Pflanzen einfach über dem Boden abgeschnitten – nicht herausgezogen – und die Stickstoffsammlung der Wurzeln verbleibt somit im Boden.

Das ist eine ganz hervorragende biologische Düngungsmethode, die schon früher als Gründüngung bekannt war, in diesem Falle mit Stickstoffversorgung.

Sobald die Pflanze blüht, kann man die Triebspitzen abschneiden, um einem eventuellen Befall der Triebe durch die Schwarze Bohnenlaus vorzubeugen.

Blüte der Ackerbohne
Blüte der Ackerbohne

Die Ackerbohne hat hübsche, schwarz-weiß gefleckte Blüten, aus denen sich dann meist im Mai/Juni die “Schoten” bilden. Hierin befinden sich dann die grünen Samen, die zum Verzehr geerntet werden. Die Samen können eingefroren oder am besten frisch verzehrt werden. Mit Butter gekocht sind sie ein herausragend gut schmeckendes Gemüse. Die Ernte erfolgt fortlaufend. Nach der Ernte schneidet man die Pflanzen knapp über dem Boden ab und belässt die Wurzeln im Boden, denn sie versorgen das Beet mit wertvollem Stickstoff! Bauen Sie also die Ackerbohne in Ihrem Garten an – Sie werden es nicht bereuen.

Übrigens, bei einem Befall durch Schwarze Bohnenlaus kann man neben dem Ausbrechen der Triebspitzen auch mit Farnkrautbrühe oder Brennesseljauche gießen. Auch die Marienkäfer werden sich über das Nahrungsangebot freuen. Eine frühe Saat beugt auch gut vor.

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