Blaubeere/Heidelbeere

Blaubeeren

Viele Kindheitserinnerungen sind mit dem Sammeln von Blaubeeren (Heidelbeeren) im Wald mit Eltern und Geschwistern verbunden, so auch bei uns. Auch heute noch gehen wir gern noch mit der Familie in den Wald, um Waldheidelbeeren zu sammeln.

So entstand irgendwann der Wunsch, auch zu Hause im eigenen Garten Blaubeeren anzubauen. Waldheidelbeeren sind sehr aromatisch und wir lieben sie, doch die größeren Kulturheidelbeeren haben auch einige Vorteile: Die Beeren sind erheblich größer, man muss sich nicht so bücken, sie färben nicht, sind auch sehr schmackhaft und enthalten jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Blaubeeren
Blaubeeren

Die ersten Versuche schlugen fehl, trotz aller im Internet zu findender Anleitungen zum Anlegen von Moorbeeten. Die Blaubeere braucht nämlich einen wirklich sauren Boden mit niedrigem ph-Wert und wir haben hier bei uns einen stark alkalischen Boden, der ja für sonstige Obstbäume toll ist – nur nicht für Blaubeeren.

Bei den Versuchen, Moorbeete anzulegen, funktionierte das zunächst, doch der Boden und die Sandsteine gaben mit der Zeit ihren alkalischen Gehalt nach und nach wieder an das Beet ab. Die Folge war, dass die Blaubeeren immer mehr kümmerten, nur wenige Früchte trugen und irgendwann komplett eingingen. Aber man kann ja lernen!

Wir raten Euch, erst einmal den ph-Wert Eures Bodens zu bestimmen. Wenn Ihr nämlich einen stark sauren Boden habt wie es z.B. in der Niederlausitz der Fall ist, habt Ihr kein Problem. Dann könnt Ihr Blaubeeren (Waldheidelbeeren oder Kulturheidelbeeren) direkt in Euren Gartenboden pflanzen. Für Blaubeeren sollte der ph-Wert etwa bei 4 liegen. Im Internet sind ph-Wert-Sets erhältlich, mit denen Ihr den ph-Wert Eures Bodens sehr leicht bestimmen könnt:

Wenn Ihr den ph-Wert ermittelt habt, könnt Ihr die Blaubeeren direkt pflanzen, falls Euer Boden stark sauer ist, oder Ihr macht es dann wie wir, um in Eurem alkalischen Boden trotzdem Blaubeeren problemlos anbauen zu können.

Benutzt große Gefäße. Wir hatten von einem Schornsteinbau noch ein Teil übrig, das nicht mehr benötigt wurde, dieses ließ sich dazu sehr gut verwenden.

Blaubeere in Schornstein
Blaubeere in Schornstein

Das Teil ist nach unten offen, weshalb wir es unten mit Folie ausgekleidet haben, damit es nicht wieder zu einer Vermischung des Bodens mit dem darunter befindlichen alkalischen Boden kommt. Füllt dann mit Rhododendronerde auf, welche den gewünschten ph-Wert hat, den wir brauchen.

Selbstverständlich könnt Ihr auch andere Substrate benutzen, bei Torfersatz  müsst Ihr in jedem Fall auf den ph-Wert achten und danach fragen, denn es werden auch Torfersatzprodukte mit viel zu hohem ph-Wert verkauft. Das ist bei Blaubeeren einfach zwingend. Bei Rhododendronerde seid Ihr auf der sicheren Seiten, denn auch die Rhododendren, Azaleen und andere Moorbeetpflanzen sind auf einen niedrigen ph-Wert angewiesen.

Füllt das Gefäß dann mit Rhododendronerde auf. Dann einmal jährlich im Frühling das Substrat mit Rhododendron- oder Blaubeerdünger düngen, das senkt den ph-Wert zusätzlich und versorgt die Pflanzen mit den richtigen Nährstoffen. Wie der Name schon sagt, könnt Ihr mit Rhododendrondünger auch Eure Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen düngen.

Auf die obere Bodenschicht könnt Ihr dann zusätzlich noch alles legen, was auf den Boden sauer wirkt. Wir bedecken die obere Schicht immer noch zusätzlich mit Rindenmulch, das hält auch die Feuchtigkeit gut. Wenn im Garten Nadelholzzweige anfallen oder Sägespäne aus Nadelholz, so kann man diese auch immer sehr gut in einem solchen Blaubeergefäß verwenden, das ist aber nicht zwingend erforderlich.

Die Blaubeere “Reka” soll auf jedem Boden wachsen, wir würden uns aber auf diese Angabe nicht verlassen und den Boden lieber sauer halten wie oben beschrieben. Den Torf, Torfersatz bzw. die Rhododendronerde jedes Jahr im Frühling auffüllen, so dass im Gefäß immer etwa gleich viel Erde ist und die Nährstoffzusammensetzung gleich bleibt.

Mit dem oben beschriebenen Verfahren klappte es dann endlich. Nun ernten wir jedes Jahr viele Blaubeeren (mehrere Kilo) und die Pflanzen kümmern auch nicht. Weil es so gut funktioniert hat, haben wir uns weitere Gefäße besorgt und noch mehr Blaubeeren gepflanzt.

Da wir keine Schornsteinteile mehr hatten, haben wir uns sogenannte Mörtelwannen (Mörtelkästen, mindestens 90 Liter) gekauft, welche auch hervorragend für diesen Zweck geeignet sind.

Wichtig ist hier, dass man ein paar kleine Löcher in diese Gefäße bohrt, damit das Wasser abfließen kann und die Pflanzen bei starken Regenfällen nicht faulen. Bei längerer Trockenheit gießen, möglichst mit gesammeltem Regenwasser. Viel Erfolg und so sollte es klappen mit den Blaubeeren!

Blaubeere in Mörtelkasten
Blaubeere in Mörtelkasten