Hier nun die Auflösung der gestrigen Frage zu den beiden „Unkräutern“. Einige hatten beide richtig, jedoch war anscheinend besonders die zweite Pflanze nicht einfach.
Die Lösungen lautet: Gartenmelde (Atriplex hortensis) und Erdrauch (Fumaria officinalis). Rechts neben der Gartenmelde ist übrigens ein Winterjasmin zu sehen, der gepflanzt wurde.
Der Erdrauch ist in allen Teilen giftig und soll hier nicht weiter betrachtet werden. Auch diese Pflanze ist jedoch nützlich und wurde früher als Heilpflanze verwendet. Wirkstoffe dieser Pflanze werden heute synthetisch nachgeahmt und zur Behandlung von Schuppenflechte eingesetzt.
Die Gartenmelde jedoch solltet ihr wertschätzen. Dieses sehr häufige „Unkraut“ ist eine der ältesten Kulturpflanzen und überaus nützlich. Sie ist sowohl roh als auch gekocht essbar.
Wichtige Inhaltsstoffe: Vitamine A, C, Kalzium, Kalium, Magnesium, Phospor, Eiweiß.
Die Blätter sind sehr schmackhaft, wir essen sie oft einfach im Garten während des Unkrautjätens (esst bitte Pflanzen nur, wenn ihr sie genau kennt).
Man kann die Melde genauso verwenden wie Spinat oder einfach roh essen. Kinder mögen den angenehmen Geschmack bei der Verwendung als Spinat, wahrscheinlich, weil die Blätter weniger Oxalsäure enthalten.
Auch die Vitamin-A-haltigen Samen sind gekocht essbar.
In der Biohausgarten-Community wurden für die Verwendung in der Küche noch angegeben: Herstellung von Kräuterbutter, gemischter Salat, Kartoffelsalat, Tierfutter. In Mexiko wird die Gartenmelde auch für Salate und Soßen (Salsas) verwendet und ansonsten wie Koriander.
In Rumänien macht man daraus Suppe oder füttert die Schweine damit.
Die Gartenmelde ist außerdem eine bekannte Heilpflanze. Bei den Blättern ist eine harntreibende Wirkung bekannt. Sie kam auch zur Anregung des Stoffwechsels als Frühjahrskur und bei nervöser Erschöpfung zur Anwendung.
In der Volksmedizin wurden damit auch Lungenkrankheiten behandelt. Äußerlich angewendet sollen die Blätter bei Gicht helfen. Einreibungen aus dem Saft der ganzen Pflanze galten als Volksheilmittel bei Hautkrankheiten und Geschwüren im Rachen.
Eine Nutzung als Mittel für die Hände wurde auch aus der Community berichtet.
Weitere bekannte Verwendung: Färbemittel (aus den Samen wird ein blauer Farbstoff gewonnen), Produktion von Biomasse. Interessant ist, dass man bei der Produktion von Biomasse das Protein herausextrahiert und aus dem Rest dann Biokraftstoffe herstellt.